Physiklehrer Herr Seker arbeitet seit der Gründung im Jahre 2004 auf dem Campus Wilhelmstadtschulen. Seit dem ersten Tag beobachtet und begleitet er die Entstehung eines Bildungscampus, auf dem Lehrer, Schüler und engagierte Eltern Hand in Hand etwas Neues aufbauen. Dabei geht es nach Seker um „Schulen, an denen eine familiäre Atmosphäre herrscht und alle gemeinsam an einem Ziel arbeiten: Am Erfolg der Schülerschaft”. Im Interview spricht er über seine bisherigen Erfahrungen und was die Wilhelmstadt Oberschule ausmacht.
Herr Seker, wie viele Schüler hat die Wilhelmstadt Oberschule und aus welchen Bereichen kommt die Schülerschaft?
Die Wilhelmstadt Oberschule, an der ich zur Zeit als Physiklehrer arbeite, hat 2006 ihren Betrieb als Realschule aufgenommen und wurde im Zuge der Berliner Bildungsreform zu einer Oberschule umgewandelt. Die SchülerInnen kommen aus ganz Berlin und aus den Berliner Vororten im Brandenburgischen Havelland. Wir haben insgesamt 280 Schüler, die aus verschiedenen kulturellen Bereichen kommen. Auch wenn in der Anfangszeit der Anteil von türkischstämmigen Schülern hoch war, hat sich im Laufe der Jahre eine gesunde Mischung entwickelt.
Was sind die Besonderheiten der Schule und wie viele Absolventen gab es bisher?
Wir haben in den Jahren seit unserem Bestehen viele hundert Absolventen hervorgebracht. Manche studieren, andere machen eine Ausbildung und machte stehen auch im Berufsleben. Neben dem sehr guten Unterrichtsangebot zeichnet uns das auf die Bedürfnisse der einzelnen Schüler ausgerichtete Förderprogramm aus. Wir besprechen regelmäßig mit Schülern und Eltern die Lernsituation und entwickeln schülerbezogene Lernprogramme. Das tue auch ich als Physiklehrer in meinem Fachbereich. Denn es ist uns wichtig, jeden einzelnen zu motivieren und mitzunehmen.
Zudem legen wir großen Wert auf eine offene und persönliche Kommunikation zwischen Eltern, Lehrern und Schülern. Trotz unserer überschaubaren Schulgröße haben wir im Vergleich zu anderen Oberschulen ein breites Sprachangebot für die Fächer im Wahlpflichtfach. Zudem bereiten wir unsere Schüler gezielt auf Prüfungen wie die Vergleichsarbeiten VERA8, BBR und MSA vor, wobei die MSA-Prüfungen die entscheidenden Prüfungen für den Abschluss am Ende der 10. Klassenstufe sind.
Warum ist das 10. Schuljahr für die Schülerschaft von besonderer Bedeutung?
Gerade an der Oberschule ist die 10. Klassenstufe von großer Bedeutung, weil die SchülerInnen die Möglichkeit haben, verschiedene Abschlüsse entsprechend ihrer Leistungen zu erreichen. Von der BBR- bis zum MSA-Abschluss mit Berechtigung auf die gymnasiale Oberstufe können insgesamt vier verschiedene Abschlüsse erworben werden. Daher ist die persönliche Betreuung und pädagogische Begleitung für die weitere Bildungsbiografie von entscheidender Bedeutung. Hierbei spielen neben den Jahrgangsleistungen die MSA-Prüfungsnoten eine Schlüsselrolle.
Was ist die MSA-Prüfung und wie wichtig ist sie für die Versetzung?
Neben den schriftlichen Prüfungen in den Fächern Mathematik, Englisch und Deutsch legen die SchülerInnen auch eine Präsentationsprüfung in einem selbstgewählten Fach ab. Auch das Thema der Präsentationsprüfung wird in Absprache mit dem Fachlehrer von den Schülern bestimmt. Die SchülerInnen müssen sowohl versetzt werden als auch die MSA-Prüfungen bestehen, damit sie die Voraussetzungen für den MSA-Abschluss erfüllen. Dies schließt mein Fach ebenso mit ein, weshalb ich als Physiklehrer in Zusammenarbeit mit dem Kollegium daran arbeite, möglichst alle SchülerInnen gut durch den Mittleren Schulabschluss zu bringen.
Wie können sich Schüler gezielt auf die MSA-Prüfung vorbereiten?
Schüler, dier vom ersten Schuljahr an aktiv und erfolgreich am Unterricht teilgenommen haben, die die Hausaufgaben rechtzeitig erledigen und sich gezielt auf die Klassenarbeiten vorbereiten, erfüllen die wichtigsten Voraussetzungen für die MSA-Prüfungen. Da aber viele SchülerInnen in der 10. Klasse noch Wissenslücken haben, die das Bestehen der MSA-Prüfungen in Frage stellen, bieten wir samstags Vorbereitungskurse an.
Welchen Erfolg hat ihre Schule bei den MSA-Prüfungen vorzuweisen?
Die MSA-Prüfungen finden am Ende der 10. Klassenstufe an allen weiterführenden Berliner Schulen mit Ausnahme der Gymnasien statt. Fast die Hälfte unserer Schülerschaft hat im letzten Schuljahr den MSA-Abschluss mit Berechtigung auf die gymnasiale Oberstufe erreicht. Ein großer weiterer Anteil hat den MSA-Abschluss erhalten. Vom letzten Abschlussjahrgang hat nur ein Schüler die Schule – leider – ohne Abschluss verlassen. Aber auf das Gesamtergebnis sind wir stolz, weil es deutlich über den Berliner Gesamtdurchschnitt dieser Schulkategorie liegt.
Herr Seker, vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg in Ihrer Tätigkeit als Physiklehrer!