
SchülerInnen vom Campus nahmen an einer Podiumsdiskussion zu Martin Luther Kings Vermächtnis mit US-Botschafterin Gutmann teil. Anlass war der 60. Jahrestag von Kings Besuch in West- und Ost-Berlin. In der Diskussion tauschten die Schülergruppen des Campus Wilhelmstadtschulen mit Vertretern anderer Schulen und geladenen Gästen vielfältige Perspektiven aus, was zu einem tiefen Verständnis der zeitlosen Botschaften von Martin Luther King beitrug.
Die Veranstaltung in der historischen St. Marienkirche am Alexanderplatz beleuchtete die Kernbotschaften von Martin Luther King. Dazu folgten Diskussionsbeiträge von geladenen Gästen. Darunter befand sich nicht nur die Botschafterin der USA in Deutschland, Amy Gutmann, sondern auch Pfarrerin Corinna Zisselsberger, Kulturwissenschaftlerin Antje Potjans, Kantorin Esther Hirsch und Imam Osman Örs. Ihre Redebeiträge vertieften das Verständnis für Kings Vermächtnis.
„I have a dream“
Die anwesenden Schülergruppen des Campus Wilhelmstadtschulen beschäftigten sich in der Folgezeit im Geschichts-, Ethik- und Englischunterricht weiter mit dem Thema. Die Podiumsdiskussion markierte einen wichtigen Schritt, um Martin Luther Kings berühmte Rede und die Umstände seines Berlin-Besuchs zu verstehen und die Relevanz seiner Ideen in der heutigen Welt zu erkunden. Gewaltlosigkeit, Nächstenliebe und die Gleichberechtigung aller gesellschaftlichen Gruppen bilden die Kernbotschaften von ihm. 1964 besuchte der US-amerikanische Bürgerrechtler Berlin, auch – gegen viele Widerstände – den Ostteil der Stadt. In der Ostberliner St. Marienkirche am Alexanderplatz hielt er vor restlos gefülltem Haus seine bewegende Rede. Darin betonte er im Angesicht des „Eisernen Vorhangs“ in Europa die Bedeutung des Miteinanders in „unserem einen Welthaus”.
In Zeiten politischer Polarisierung hat Kings berühmte Rede „I have a dream“ nichts an Aktualität verloren. Gemeinsam mit der US-Botschaft luden von daher die multireligiöse Stiftung House of One und die Ev. Kirchgemeinde St. Marien-Friedrichswerder Schülergruppen ein, im Rahmen der Podiumsdiskussion sich mit seinen Ideen und deren aktueller Gültigkeit auseinanderzusetzen.
Historischer Hintergrund
Der bekannte US-amerikanische Pastor und Bürgerrechtsaktivist Martin Luther King setze sich in den 1950er und 1960er Jahren auf friedliche Art und Weise für die Abschaffung der gesetzlich verankerten Rassentrennung in den USA ein. Der von ihm und der US-Bürgerrechtsbewegung initiierte öffentliche Druck führte nach und nach zur Abschaffung rassistischer Gesetze. Dadurch gestand der US-amerikanische Staat nicht mehr nur weißen Bürgern, sondern auch der afroamerikanischen Bevölkerung grundlegende Bürgerrechte zu. Sein Leben und Wirken wurde beispielsweise in „Selma“ verfilmt. Er starb 1968 infolge eines Attentats.