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Weit mehr als drei Stunden täglich sind Jugendliche im Durchschnitt online. Auch das Schulleben ist davon betroffen. Die  Projektwoche Medien widmete sich diesem Thema. Das Konzept hierfür hat das Wilhelmstadt Gymnasium gemeinsam mit dem Institut für Medienverantwortung (IMV) entwickelt.

In der Projektwoche Medien, die vom 25.06. bis zum 29.06.18 stattfand, wurden die Schülerinnen und Schüler der 7. und 8. Klassen des Gymnasiums durch speziell für die Projektwoche geschulte Lehrkräfte in vier verschiedenen Workshops für die Chancen und Risiken bei der Nutzung des Internets sensibilisiert. Die stellvertretende Schulleiterin Frau Verena Perna sagte, dass die Nutzung des Internets mit Smartphone ein Dauerthema im Schulleben sei: „Diesem wollten wir uns als Lehrer und SchülerInnen stellen. Klar braucht man Regeln. Aber wir merken zunehmend, dass  Schülerinnen und Schüler viel Zeit in der virtuellen Welt verbringen und haben mit der Projektwoche einen Beitrag zur Mediennutzungskompetenz geleistet.“

Entwickelt wurde das Konzept vom Institut für Medienverantwortung (IMV) unter der Leitung von Dr. Sabine Schiffer. Die Autorin des Buches „Bildung und Medien“ sieht die digitale Medien für Schüler, Lehrer und Eltern gleichermaßen als wichtige Herausforderung:  „Kinder können nicht von heute auf morgen Experten bei der Nutzung von Facebook, Youtube oder anderen Angeboten im Internet sein. Auch hier gilt die Regel, dass die Schule sie an das Thema didaktisch richtig heranführen und ihnen Kompetenzen vermitteln muss. Kompetenzen, auf die sie heute in Zukunft aufbauen können. Hierfür war die Projektwoche der erste Schritt.“

Vier Tage –Vier Themen

Was sind Algorithmen, was haben Cookies auf dem Rechner zu suchen und wie erkenne ich Fake News? Diese und viele weitere Fragen wurden im Workshop „Wie klug ist das Internet“ behandelt. Die Schülerinnen und Schüler untersuchten diverse Quellen im Internet und hinterfragten Wikipedia. Sie stellten fest, dass auch Bilder lügen können und lernten Plattformen zum Faktencheck kennen.

Der Tatsache, dass nichts wirklich kostenlos ist, stellten sich die Teilnehmer am nächsten Tag beim Workshop „Games und Abzocke“. Games sind ein heiß umkämpfter und stetig wachsender Markt und die cleveren Anbieter angesagter Spiele schaffen es mit unterschiedlichen Tricks, den Usern (oft Kinder und Jugendliche) für Onlinegegenstände echtes Geld abzunehmen. Mediensucht war ein weiteres Thema, denn Spielen kann süchtig machen und die Dunkelziffer ist hoch.

Bunt wurde es beim dritten Thema „YouTube- & Insta-Stars“. Dabei war den meisten Teilnehmenden bisher nicht bekannt, dass so genannte „Influencer“ einer gut durchdachten Marketingstrategie folgen und Follower käuflich sind. Die Schülerinnen und Schüler lernten während des Tages verschiedene Influencer kennen und warfen einen Blick auf die reale, harte Welt, die hinter dem Online-Glamour steht.

Wer ist wer auf Facebook, Twitter, WhatsApp, SnapChat und Co.? Kann man sein soziales Leben tatsächlich noch offline organisieren? Gibt es persönliche Daten, die nicht ins Netz gelangen dürfen? Der vierte Workshop ging genau auf diese Fragen ein. Datenschutz und Persönlichkeitsschutz stellten die Basis der Inhalte dieses Tages dar.

Die Jugendlichen zu befähigen, sich kritisch mit den unterschiedlichen Angeboten auseinanderzusetzen, war das erklärte Ziel der Projektwoche Medien. Ihre neu erarbeiteten bzw. ergänzten Kenntnisse und Fähigkeiten präsentierten die Teilnehmer am letzten Tag der Projektwoche in der Turnhalle. Die Präsentationen waren so unterschiedlich wie die Themen. Es wurde ein Schauspiel aufgeführt, es wurden Daten und Fakten verglichen und allen war klar – es gibt noch viel zu lernen doch der erste Schritt ist getan und die Projektwoche Medien war ein Erfolg für alle.